28. Etappe: Einfach den Tag genießen
Heute ist ein Tag ohne besondere Vorkommnisse, den ich einfach nur genießen kann. Nach der atemberaubenden Schiara war der gestrige Ruhetag mehr als verdient. Schlafen, essen, ruhen, genießen, schreiben und die nächsten Tourentage bis Venedig planen.
So steht für die heutige Etappe 28 der Abstieg von der Rifugio 7. Alpini und der Rückzug aus der Schiara auf dem Programm. Nach vielen Tagen Natur freue ich mich auf die Stadt Belluno, wenn gleich es auch nur eine kurze Stippvisite zur Mittagszeit ist. Der Abstieg ist fast ohne Besonderheiten, einzig dass mir eine allein reisende Spanierin begegnet, die ich schon vor einigen Tagen auf der Rifugio Venezia getroffen hatte. Ja, man sieht sich immer zweimal im Leben. Die Dame lebt in den Pyrenäen und ist in die Dolomiten gereist, um Gipfel und Ferratas (Klettersteige) zu sammeln. Sie ist offenbar eine Strecke mit dem Bus gefahren und ist auf dem Weg zur Schiara. Sie wird ihre Freude haben.
Belluno selbst ist unspektakulär und daher freue ich mich, wieder sehr schnell in der Natur zu sein, um den letzten Gipfel vor Venedig zu erklimmen. Es ist ein erhabenes Gefühl, wenn man als einziger Gast auf dem höchsten Punkt der Region angekommen ist. Hier zeige ich euch den Ausblick von dort oben:
Auf der einen Seite liegt Venedig im Nebel
Wie schön, wenn ein Tag einfach so und ohne große Überraschungen endet und wir ihn einfach mal genießen können. An Tagen, an denen alles passt, können wir mit Bewusstheit eben das wahrnehmen und annehmen, es genießen und nicht als Routine abtun oder übergehen oder die Dinge suchen, die vielleicht doch nicht so toll sind. Ja, dieser Tag war einfach zum Genießen.
Habt auch ihr öfter einmal unspektakuläre Tage, die ihr genießen könnt.
Euer Markus F. Weidner