1. Etappe: Mut für den ersten Schritt

Der letzte Blick zurück auf München für 54 Tage. München – Venedig – München, der erste Schritt ist heute getan: ich habe es von München nach Wolfratshausen geschafft. Wir wissen nicht, was vor uns liegt – ich weiß nur, es geht nach Süden, 1.300 km, und freue mich auf das, was kommt. Noch wenige Kilometer Stadt und dann wird es ruhig.
Gedanken zum Start
Während ich mich auf den Weg mache, gibt es andere, die Pech gehabt haben und auf der Straße gelandet sind. Wir kennen die Geschichten dieser Menschen, die dahinter stecken, nicht. Darum müssen wir uns hüten zu urteilen und zu werten. Wir sind wertende Menschen, wertende Wesen. Alles, was wir sehen / hören / wahrnehmen, läuft durch einen Filter und sofort kommen wir zu einem Urteil, was wir gut finden und was wir nicht gut finden. Das ist auch erstmal nicht verkehrt. In unserer Führungsaufgabe allerdings kann es manchmal hilfreich sein, nicht sofort zu werten, nicht sofort ein Urteil zu sprechen und die Geschichte hinter der Geschichte zu sehen. Das erfordert Geduld, das erfordert auch zuweilen, sich vom Dinglichen zu verabschieden: von harten Zielen, wenn es darum geht, auf die Menschen zu schauen.
Nicht kopflos umherzuirren hilft auch – dabei habe ich einen „Kopflosen“ zum Anlass genommen, meinen Gedanken in einem kurzen Video freien Lauf zu lassen:
Manchmal sind wir kopflos unterwegs und denken nicht nach…
54 Tage unterwegs. Natürlich wandere ich nicht immer alleine, werde allerdings dennoch über die Hälfte der Zeit ganz bewusst alleine unterwegs sein, um nachzudenken. Es sind viele Fragen bei mir aufgelaufen rund um das Thema Führung und mein Plan ist es, mir jeden Tag die ein oder andere Frage vorzunehmen und im Video oder schriftlichen Reisetagebuch zu beantworten und dabei meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Denn gerade dann, wenn wir Raum und Zeit für uns alleine haben, kann das, was innen ist, auch mal nach außen treten. Ansonsten sind wir ja immer von außen gesteuert und werten eben das, was wir hören und sehen. Neben den obigen losen Gedanken zu Führung dreht sich mein Führungsthema heute um die ersten Schritte zum Ziel.
Thema heute: Den ersten Schritt wagen
Wenn wir als Führungskraft oder auch als Privatperson eine Veränderung in unserem Leben herbeiführen möchten, dann haben wir es oft mit „wollen“ zu tun: Ich will mehr Sport machen, ich will mehr freie Zeit für mich haben, ich will nicht mehr rauchen. Es gibt einen Unterschied zwischen wollen und tun, das haben wir alle schon erfahren. Und die Magie liegt darin, tatsächlich eine Idee für den ersten Schritt zu gewinnen. Auch wenn mir noch nicht klar ist, was alles auf dieser Reise passiert – Mut zu haben, den ersten Schritt zu machen und zu schauen, wer und was einem begegnet.
Und dann passiert es natürlich, als hätte ich den Baumstamm dort bewusst hingelegt, dass irgendetwas in unserem Weg in der Quere liegt. Also geht es darüber, darunter, daran vorbei – welchen Weg gibt es? Umkehren ist die schlechteste Wahl, also müssen wir einen anderen Weg suchen. Und dafür müssen wir uns fragen, haben wir den Mut, haben wir die Idee, andere Wege zu suchen? Das fühlt sich blöd an, vom eigentlichen Weg wegzugehen und es war etwas beschwerlicher, aber machbar. Und damit liegt das Hindernis hinter uns.
Diese Bilder, die uns Tag für Tag auf unserem Weg begegnen, können wir in unser Leben integrieren. Und mit dieser Reise von München nach Venedig und zurück möchte ich euch gerne inspirieren. Denkt mal nach, welche Themen für euch wünschenswert für Veränderung sind. Und wenn ihr das Thema habt, dann geht es nur darum zu überlegen, was ist der erste Schritt? Noch nicht durchplanen, einfach loslaufen. Es passieren Dinge, es geht etwas schief, nur der Weg geht weiter. Inspiration für den Tag: Was könnte der erste Schritt sein, der für Dich eine Veränderung bedeutet? Wenn Du Lust hast, schreib hier einen Kommentar oder schreib mir auf Facebook.
Eine gute Zeit,
Dein Markus F. Weidner