23. Etappe: Abschied nehmen, weiterziehen

Von der Vandelli Hütte ziehen wir heute weiter Richtung Cortina D’Ampezzo und werfen dabei einen letzten Blick auf die Rückseite der Drei Zinnen. Da kommt in mir der Gedanke einmal mehr hoch, wie es jedes Mal ein neuer Abschied ist, wenn wir weiterziehen. Ein Abschied von einer Hütte, den Wirten, aus einem Ort, von Coachees und Mitreisenden… oder auch von einem Gedanken und Gefühl. So wie ich zu Anfang meiner Reise Zweifel bekommen habe, doch mit dem Weiterziehen haben sich auch diese „verabschiedet“ (darüber habe ich hier bei Etappe 4 und hier bei Etappe 5 berichtet).

Mit jedem Schritt lassen wir etwas hinter uns. Das kann also etwas Belastendes sein, aber auch etwas, was uns angenehm oder schön war. Die Drei Zinnen heute früh zum Beispiel waren mir ein ganz wundervoller Eindruck, oder auch heute Mittag war es ein Abschied, das Luxushotel zu verlassen, auf dessen Dachterrasse wir fürstlich zu Mittag gegessen haben. In jedem Fall heißt Abschied nehmen, es geht voran. Und wer weiß, vielleicht kommt nach etwas Schönem ja etwas NOCH Schöneres?

Ich nehme euch ein Stück mit auf meinem Weg

Und so führt unser Weg heute weiter, durch Cortina D’Ampezzo, wieder ein Abschied aus dem schönen Örtchen, durch den Wald, entlang von Gewässern bis zu unserem eigentlich geplanten Rifugio. Doch was stellen wir fest als wir dort ankommen? Da gibbet noch nüscht: „Rifugio under construction“. Welch Freude. Also müssen wir weiterziehen, anderthalb Stunden, bis wir kurz vor Einbruch eines Gewitters mit Schneeschauern das Rifugio Croda da Lago erreichen. Mit eigener Bergsauna – der Wahnsinn! Doch auch hier müssen wir morgen früh wieder Abschied nehmen…

Habt keine Angst davor, Abschied zu nehmen und weiterzuziehen – es wird schon immer was Gutes vor euch liegen.

In diesem Sinne,

Euer Markus F. Weidner