12. Etappe: Die Natur als Lehrer gegen Vorurteile
Etwa 290 Kilometer habe ich inzwischen seit dem Start in München hinter mich gebracht. 290 km in und mit der Natur, da stellt sich eine gewisse Verbindung her, die wir so vielleicht noch nicht kannten. Eine wichtige Erkenntnis bis heute: Die Natur ist ein hervorragender Lehrer, wenn es um Führung geht. Heute hat sie mich gelehrt, Vorurteile abzubauen, um das Positive anzunehmen. Und das war so:
Etappe 12 führt mich vom Matrei Tauernhaus nach Matrei. Zunächst fand ich es nach der spannenden und fordernden Überquerung der Felbertauern bei der Planung dieser Etappe eher langweilig, weil es nur durch das Tal gehen sollte und durch dieses Tal natürlich auch die Felbertauernstraße mit zu erwartendem Autolärm führt. So war also meine Voreinstellung auf diese Etappe eher gemischt und nicht wirklich positiv.
Und ich sollte überrascht werden. Der Weg war durchaus spannend und die Natur hatte viele reizende Blicke parat, zumal ich wieder unterhalb der Baumgrenze unterwegs war und damit der Charakter des Weges völlig anders war als die beiden Tage zuvor. Außerdem hatte ich auch meinen Blickwinkel verändert. Nach zwei körperlich eher anstrengenden Etappen war es gerade wieder gut, dass ich keine sehr schweren Wege zu meistern hatte.
Mein Learning daraus: Wie schnell sind wir durch Vorurteile voreingenommen und nehmen uns die Chance, mit offenem Blick unterwegs zu sein und das Positive anzunehmen. Auch als Führungskraft stellt sich immer wieder die Frage, ob ich eher das Positive oder das Negative in einer Situation sehe. Wie oft haben wir Situationen, die uns nicht schmecken, die wir gerne anders hätten, Mitarbeiter, die nicht so „performen“, wie wir uns das vorstellen. Eine interessante und viel zu selten gestellte Frage ist:
„Was ist das Gute daran, dass die Situation / der Mensch so ist, wie er ist?“
Denkweise anstelle von Vorurteilen im Kopf
Mit welcher Situation / Person warst Du die letzten Tage unzufrieden? Versuche mal eine Antwort auf die oben gestellte Frage zu finden, vielleicht wirst Du ja überrascht, so wie ich an diesem Tag überrascht wurde, weil ich die vielen guten Dinge wahrnehmen konnte.
Zusammenfassung der Etappe in Impressionen
Grüße aus der Natur an die heimischen Bildschirme,
Euer Markus F. Weidner