22. Etappe: Erkenne, wer Hilfe braucht
Der Weg von der Auronzo Hütte bei den Drei Zinnen zur Vandelli Hütte am Lago de Sorapis heute ist herausfordernd. Über etwa drei Kilometer überwinden wir eine Steigung von rund 500 Höhenmeter, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Und nicht alle überwinden diese Anhöhen so gut wie wir, es gibt immer wieder Menschen, die dabei Hilfe benötigen. Nicht immer erkennen wir jedoch, in welcher Lebenslage sich ein Mensch befindet. Doch später zu meinem Learning.
Wir erleben hier einen Traumtag! Start ist zum Sonnenaufgang in den Bergen (es gibt nichts Schöneres). Vorbei geht es an tiefblauen Seen, kleinen Quellen, wundervollen Aussichten in die Ferne, aber auch ein Stück Zivilisation. Ein Teil unseres Weges führt uns entlang der Straße und wir merken schon, dieses Panorama genießen wir nicht ganz allein, sondern eben mit ganz vielen Menschen, die sich ebenfalls – allerdings mit Bus oder Auto – auf den Weg gemacht haben.
Mein Learning des Tages ist, dass wir als Führungskräfte genau hinschauen und erkennen müssen, einerseits wer stark ist und andererseits wer aus unserem Team Hilfe benötigt. Dann müssen wir entsprechend Unterstützung leisten. Die Frage ist nur, schauen wir genau genug hin, um das zu erkennen? Können wir tatsächlich die Mitarbeiter, die wirklich stark sind, von denen unterscheiden, die nach außen vorgeben, stark zu sein? Um das zu erkennen, brauchen wir Empathie – und eine gewisse Nähe zu denen, die uns anvertraut sind (darüber habe ich gestern schon geschrieben).
Wann hast Du zuletzt genau hingeschaut, wer Deine Hilfe benötigt? Meine Empfehlung, tu es, bevor es – auf welche Weise auch immer – zu spät ist.
Grüße von hier oben,
Euer Markus F. Weidner